Prä-ödipale
psychische Entwicklungsstufen
|
Die fehlenden Ich-Grenzen im psychischen Apparat des Borderliners können eine wahnhaft gesteigerte Vorstellung von der eigenen Größe (Größenselbst) zur Folge haben. Da er mitunter nicht genau weiß, wer er eigentlich selbst ist, rettet er sich vor der abgrundtiefen Angst der Vorstellung, er könne nichts sein, in das andere Extrem des "Ich bin alles." Diese innere Einstellung benötigt zu ihrer Erhaltung ständige Bestätigung, die er sich durch das Gefühl des Triumphes verschafft. Er ist auf der ständigen Suche danach, Situationen zu schaffen, in denen er über andere triumphieren kann, um sich so seine eigene Überlegenheit zu beweisen und wo man durch Argumente zu unterliegen droht, obsiegt man durch rohe Gewalt. In erster Linie ist dies ein sadistischer Triumph. Sadistischer Triumph kann auch in der bloßen Ankündigung oder Androhung von Gewalt bestehen und das selbstbewußte Gefühl von Gewißheit und Sicherheit, mit dem er andere als inkompetente Idioten behandelt, kann für die Umgebung sehr belastend werden. Wird das Größen-Selbst längere Zeit nicht angegriffen, oder erfährt der Borderliner von außen Zustimmung für sein Handeln, vermischen sich Haß und Stolz zu einem erstarkten Größen-Selbst und er wird es mehr und mehr arrogant zur Schau stellen. Hierbei geht wiederum die ohnehin nur sehr spärlich vorhandene Fähigkeit, Schuld und Anteilnahme zu empfinden, mehr und mehr verloren.
|
Please send your comments to Julian S. Bielicki. |